NVA: Die einzige deutsche Armee, die nie Krieg führte

NVA: Die einzige deutsche Armee, die nie Krieg führte

"Zur Geschichte der NVA gehört, dass sie lange vor der Wende der politischen Führung der DDR klar machte, dass sie sich nicht gegen das Volk einsetzen lassen würde." (Egon Bahr)

Fast 3 Millionen Ostdeutsche dienten in der "Nationalen Volksarmee" der DDR. Gegründet als Reaktion auf die Aufstellung der westdeutschen Bundeswehr und ab 1956 zuerst rekrutiert aus den kasernierten Einheiten der Volkspolizei, verzichtete die ostdeutsche Armee (im Gegensatz zu ihrem westdeutschen Pendant) auf großflächige Übernahme alter Wehrmacht- und SS-Kader.

Der Name war mehr als Propaganda: Die Nationale Volksarmee war im DDR-Alltag allgegenwärtig. Auch als Ernte- und Produktionshelfer, in Schulen, in der Produktion und im Bau.

Und: Als "Armee des Volkes" weigerte sich ihre Führung, sie 1989 gegen das eigene Volk einzusetzen.

Nach der (sogenannten) "Wende" existierte der aus heutiger Sicht ganz wunderbare Plan, aus der NATO und dem Warschauer Pakt ein gesamteuropäisches Bündnis zur formen, mit einem vereinten Deutschland und einer vereinten deutschen Armee als stärkstes Mitglied.

Als Gorbatschow als vermeintliches Zeichen des guten Willens 1990 einer freien Bündniswahl des neuen Deutschlands zustimmte, war das Geschichte: Die westdeutsche BRD-Regierung wählte die NATO.

Statt Übernahme und Integration der NVA folgten: Entlassungen. Die neue BRD-Regierung schickte Zehntausende Soldaten der NVA in die Arbeitslosigkeit, in den Vorruhestand. Die ehemaligen Volkssoldaten kämpften mit sozialen Problemen, Krankenversicherung, Rentenansprüchen - bis heute.

Die Anerkennung der in der NVA geleisteten Dienstzeit ist bis heute nicht existent. Bis 2005 galt der NVA-Dienst gar als "Dienst in fremden Streitkräften", und bis heute dürfen ehemalige NVA-Soldaten ihren Dienstgrad nicht mit dem Zusatz „a. D.“ führen.

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